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Ist der Blutdruck wirklich zu hoch? 24-Stunden-Blutdruckmessung bringt Klarheit

20 bis 30 Millionen Menschen in Deutschland haben einen zu hohen Blutdruck, doch viele wissen davon nichts. Denn ein hoher Blutdruck verursacht anfangs oft keine Beschwerden. Viele Betroffene fühlen sich lange Zeit gesund und fit, tatsächlich aber überlastet ein zu hoher Blutdruck auf Dauer das Herz, die Nieren und die Blutgefäße. Im schlimmsten Fall drohen lebensbedrohliche Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen.

Um einen Bluthochdruck rechtzeitig zu erkennen, überprüft der Arzt bei jedem Patienten regelmäßig den Blutdruck. Bluthochdruck liegt medizinisch definiert dann vor, wenn Blutdruckwerte von 140/90 mmHg oder höher gemessen werden.

Das Problem ist jedoch, dass die Messergebnisse beim Arzt häufig nicht aussagekräftig genug sind. Denn mitunter sind bei dieser „Praxismessung“ die Patienten ein bisschen aufgeregt. So können höhere Werte zustande kommen als normalerweise im Alltag.

Eine neue Studie mit über 60.000 Patienten zeigt nun, dass sich eine 24-Stunden-Blutdruckmessung am besten eignet, um wirklich Klarheit über die Blutdruckwerte zu bekommen. 24 Stunden lang, also während eines normalen Alltags, wird der Blutdruck durchgehend gemessen. So kann genau ermittelt werden, ob der Patient Bluthochdruck und ein erhöhtes Risiko für eventuelle Folgeschäden hat.

Die über 24 Stunden ermittelten Werte können auch Hinweise auf mögliche andere Erkrankungen liefern. So sinkt der Blutdruck normalerweise nachts. Ist dies nicht der Fall, könnte ein Schlafapnoesyndrom dahinterstecken. Dies ist gefährlich, weil der Patient dann nicht mehr genug Sauerstoff bekommt. Das Gehirn wird unzureichend durchblutet. Eine rechtzeitige Behandlung ist empfehlenswert.

Meine Patienten können daher ein Gerät für eine 24-Stunden-Blutdruckmessung mit nach Hause nehmen, wenn wir in der Praxis erhöhte Werte gemessen haben. Die Ergebnisse werden dann im Anschluss genau besprochen. So können wir gegebenenfalls zügig eine Therapie beginnen.

Wichtig: Bewegen Sie sich bitte bei der 24-Stunden-Messung genauso wie sonst auch. Denn wir möchten Blutdruckwerte eines ganz normalen Alltages ermitteln. Eine andere Untersuchung zeigte nämlich, dass sich Patienten mitunter am Tag der 24-Stunden-Messung schonen und viel ruhiger verhalten als sonst. Dies ist nicht optimal, da man auf diese Weise keine Durchschnittswerte erhält. Also am besten einen ganz normalen Tag dafür auswählen!


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Systolisch und diastolisch

Bei der Blutdruckmessung werden stets zwei Werte ermittelt: der systolische und der diastolische Wert. Jeden Tag pumpt unser Herz rund 8.000 Liter Blut durch den Körper – eine Höchstleistung, die nötig ist, um unseren Organismus mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Der beim Pumpen des Herzens entstehende Druck, mit dem das Blut durch die Gefäße transportiert wird, ist unser Blutdruck. Der maximale Druck während der Kontraktion bzw. Pumpphase wird systolischer Wert genannt. Der niedrigere Druck während der Füllungsphase des Herzens ist der diastolische Wert. Der Blutdruck selbst wird in Millimeter Quecksilbersäule angegeben (=mmHg).

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